m45. Sie hatte ihn als einen philosophisch ansprechend wahlverwandten Germanisten, Galeristen für Papierarbeiten und Bücher, als klugen Kopf dahinter und sehr einflussreich in diesen Zirkeln, eingeladen, mal mit ihr einfach so – und völlig unverbindlich – durch die Ausstellung im DRM zu gehen. Er ist gekommen, weil Goethe großartig ist, wenn auch als Zeichner eher fad, sie aber sehr attraktiv. Er hat eine professionelle Meinung zu beiden Themen, da er auch mit vintage Modefotos handelt, aber letztlich zählt ihm nur ihr phraseologisch polylexikaler Arsch in der Hose, die sie anhatte, als er sie erstmals sah. Dichtung und Wahrheit. Er sucht im Korpus des Willens, sich selbst zu bilden, in dem Erfahren abzusterben, das er mutmaßlich braucht, einschließlich des Scheiterns und des Nachdenkens über die Anschlussfähigkeit von Gedanken, Kniegelenken und Lebern, die dabei kaputt gehen, da das Tun erhalten bleibt und seine Wirkung sich nicht ändert. Und fand den Splitter. Er steht in der Vorhalle. Sein Blick geht hinauf und hoch zum deckenhohen Buchregal der Texte, senkt sich matt. Er zögert vor dem Tresen, dreht um, geht rasch zurück zum Eingang. Dort bremst ihn der viskose Widerstand der Drehtür. Da bongt die Stirn ihm zart an’s Glas. Die Schrift auf der Videowand nimmt er nicht wahr. Er eiert mehr, als dass er strebt, den Großen Hirschgraben entlang in Richtung Berliner Straße und verschwindet in der Telefonzelle.

Der Degas ist gar nicht freundlich
Er trinkt sich einen
oder zwei. Er
zwinkert zu
und malt mit Röllchen,
greift sich Staub
aus Baggerrollen, und
welcher Arsch
wird nun unsterblich?
Niemals wird ihr,
was ihr ward,
weil sie zu schwach ist,
es zu nehmen.
Sie wird niemals,
was sie nicht ist,
weil sie nur wird,
was sie nicht will.
Und Puder staubt
in ihren Händen.
Sie hebt den Arsch
und pfählt sich freundlich.
Daheim der Kinder
Nasen triefen,
Därme pupen.
Irgendwas ist immer.
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