#60 Hilde Brahms

w50. Die Zahnarzthelferin setzt sich auf die Ecke der neapelgelben Bierzeltbank vor dem Hofladen. Die Bank hebelt empor am freien Ende, sodass erschreckt ausgleichend sie die Arme hochnimmt, ihr Gleichgewicht durch Neigung ihres Rumpfes findet und flüssig weiter Richtung Mitte rutscht und stabil über der verkratzt heliogrünrostigen U-Stütze mit dem Hintern landet. Sie hält das linke Bein nach vorn gestreckt. Sie hat seit Wochen Knie und kann es nicht rückwärts unter die Sitzbank beugen. So klemmt sie Bein zu Bein und weich am Tischbein außen fest. Es hat aufgehört zu regnen. Die Welt glänzt frisch in hellem, grauen Licht ohne Schatten, ohne Fugen. Auf dem Brett der Garnitur liegt eine eingeschweißte Speisekarte aus frisch gequollenem Karton darauf verschlierte Fotos von Tortenstücken und Eisbechern. Tintenstrahldrucker. Ein Aufsteller fordert Selbstbedienung. Ein kanneliertes Pressglas mit Chromdeckel enthält verklumpten Zucker, der nicht durch die kleine runde Öffnung unter dem quadratischen Kläppchen rieseln wird. Sie wollte raus und hat sich krank gemeldet, einfach so. Sie hofft, dass niemand sie hier kennt. 

Zukunft und ich

das hätte ich sein können
das wesen
das hier
das wird
das wär
det ville være
dat zou zijn
that would
ce serait
joka olisi
che sarebbe
który byłby
que sería
isso seria
care ar fi
som ville være
bu olabilir
ktorý by bol
ki bi bila
která by byla
ez lenne
kas būtu
tai būtų
mis oleks
itu akan menjadi
das steife
das lieber nicht
das schon
das  schwach
das stark
das mir nie
das, ach gottchen,
das schon, ach
das mal weg
das aushalten
das wars
das da.

Der Ort des Geschehens als what3words Adresse:

einfarbig.bitte.heraus

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