Vertretbare Zeit

Höhle. Kalt-blaues Neonlicht, Bücher auf allen Seiten, Monitore leuchten.
Lyrisches Ich fahrig und gekrümmt am Tisch,
zur rechten Hand: Pinsel, Papier und Degen,
zur linken Hand: Bankdokumente.

Wenn ich am Abend nicht besoffen bin, muss ich sehen, 
wie ich klar komm‘ mit dem kleinen Hirn.
In unbegrenzter Zeit find‘ ich in vielen Schritten,
was ich suche –
oder nicht,
weil die Zeit nicht reicht und nicht vertretbar ist,
oder weil auf der Autobahn im Stau
ein Zeitverlust von 30 Minuten
die Welt durchsticht,
oder ich tot bin,
oder was immer.

Wenn ich an selbem Abend besoffen bin,
durchsticht mein Herz sein weites Reich in kurzer Zeit.
Es beugte meine Liebe um die Welt wie Lasertag.
Ich sähe jedesmal die Wunde,
stellte jedesmal die Frage,
hätte jedesmal die Antwort,
und vergäße sie sofort.

Als Jäger läse ich die Strecke:
warum und wie was stimmt’,
was nicht, was falsch, was wiegt und singt.

Als Fischer wägte ich das Netz:
„Mit vollen Schuhen ist gut stinken.“
sagt er, als es gut ist.

Heute wird das Bett erreicht, 
ohne Kotzen in die Tempel
ohne Stürze auf die Treppen,
niemals rücklings doch von außen
auf der Dyson-Kugel sausen.

Auftritt von oben: Schrödingers Besoffener Hund.
„Kann alles, muss nichts! Was passt, rieche ich sofort.“ 
Schrödingers Besoffener Hund: ab.
Kurz danach.
Auftritt von hinten.
Aus den Büchern dringt Erkennungsmusik.
Strahlend schreitet hell die Frau aus der Eiche in die Zeit,
sich des Bedrängten zu erbarmen.

Das bezieht sich auf das p=np oder eben p≠np Problem, das Problem des Handlungsreisenden.

Der Handlungsreisende. Travelling Salesman ist ein Film über das Thema

Nur eine Waffe taugt. Kann man aber mal hören.

In den Schuhen des Fischers. Das war mal ein Film.

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